Wenn Sie Pflanzideen haben, die nicht im eigenen Garten umgesetzt werden, dann halten sie bitte
Rücksprache mit den Expert*innen
im Landkreis Mühldorf:
Unteren Naturschutzbehörde, Landratsamt Mühldorf
Landschaftspflegeverband Mühldorf, Landratsamt Mühldorf
BUND Naturschutz, Andreas Zahn
Landesbund für Vogelschutz, Günther Weitzer
Alle Pflanzungen sind mit den Grundeigentümern und Grundstücksanliegern abzusprechen.
Bitte achten Sie auf die gesetzlichen Grenzabstände.
(Infos: https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayAGBGB-48)
Bäume haben eine starke Wirkung auf das Landschaftsbild, sie geben einem Landschaftsraum eine Struktur und ein unverwechselbares Gesicht. Als Einzelobjekte prägen stattliche Bäume mit mächtigen Kronen viele gewordenen Kulturlandschaften.
Bäume sind ein Kulturgut!
Landschaftstypische und traditionelle Baumarten, die zum Versammeln und Ausruhen einladen. In Ihnen kann man klettern und unter Ihnen Grillen oder anderweitig den Feierabend
genießen. Sie verfügen über eine eigene Präsenz und machen auch eine gepflasterte Hoffläche zu einem besonderen Ort.
Orte wurden oft nach dem Baum benannt, z.B. da Bauer z`Linden
Bäume in der Feldflur sind Landmarken, oft stehen Marterl oder Feldkreuze darunter
Sie sind schöne Ziele für Sonntagsspaziergänge
Ein Baum im Hof oder an der Zufahrt zum Hof wirkt imposant, sympathisch und einladend, gerade dann, wenn ein Betrieb ab Hof vermarktet, sind Bäume eine Zierde
Eine weitere Gestaltungsmöglichkeit ist eine Obstbaumallee an der Zufahrt zum Hof, sie wirkt attraktiv und einladend, bringt Früchte und Nahrung für Menschen und Insekten
Flächen, die für den Naturschutz und den Erhalt der Artenvielfalt wichtig sind, ertragen keine Beschattung und manche Vögel meiden sogar Bäume, wie unsere heimischen Wiesenbrüter (Kiebitz, Großer Brachvogel, Feldlerche, Wiesenpieper)
Welche Orte und Flächen sind damit gemeint?
Dort sollte eine Gehölzpflanzung nur mit Abstimmung der unteren Naturschutzbehörde erfolgen.
Wie findet man kartierte Biotope?
Im BayernAtlas - der Kartenviewer des Freistaates Bayern.
Dort kann man die Biotopkartierung für das Flachland aktiv schalten und bekommt einen Einblick der besonders wertvollen Flächen im Landkreis.
Wichtige Pflanzorte:
Städte, Ortschaften, Ortsränder, Straßenränder
Die pflegeleichte Streuobstwiese
Um die aufwendige Pflege neuangelegter Obstwiesen zu vereinfachen, können die unten aufgelisteten Baum- und Straucharten zur Anlage einer „pflegleichten Streuobstwiese“ verwendet werden.
Ein regelmäßiger Schnitt ist nicht erforderlich, doch sollte bei höher werdenden Arten in den ersten drei Jahren ein Erziehungsschnitt der Leittriebe zur Erzielung eines eher breiteren Wuchses erfolgen. Hinsichtlich der Funktion im Naturhaushalt, also beispielsweise als Lebensraum für Tiere, entspricht die pflegeleichte Streuobstwiese der herkömmlichen Obstwiese. Auch optisch ähnelt sie ihr sehr, die Baumabstände sind etwas größer und manche Bäume etwas höher. Die Früchte der Gehölze können je nach Art für Marmeladen, Gelees und Kompott, Saft, Likör, Wein, Schnaps, oder "Rosinen" verwendet werden.
Die Höhenangaben in der Tabelle sind als grobe Einschätzung zu verstehen. Soll die Obstwiese später maschinell gepflegt werden, sind Reihenabstände von 15 bis 18 m zu empfehlen. Die Pflanzabstände hängen ansonsten von der Obstart ab (Birnen, Kirschen, Elsbeere ca. 15 m, Zwetschgen, Pflaumen, Mirabellen, Speierling, Vogelbeere ca. 8 m; bei Arten unter 8m Höhe sollte der Abstand etwa der Höhe entsprechen).
Alle Sträucher können einzeln oder auch als dichte Hecke (z.B. als randliche Abgrenzung der Obstwiese) gepflanzt werden. Die Ernte ist in Hecken aber erschwert.
Die Arten können gemischt gepflanzt werden, jedoch ist zu beachten, dass höhere Arten später niedrigerer Arten nicht stark beschatten. Arten mit dem Hinweis „Genehmigung“ dürfen in der freien Natur nur mit Genehmigung der Naturschutzbehörde gepflanzt werden. Arten mit dem Hinweis „feuerbrandgefährdet“ sind sehr anfällig für diese Pilzerkrankung. Schon beim ersten Auftreten müssen die Gehölze auf Stock gesetzt und anschließend hinsichtlich eines Neubefalls überwacht werden.
Beratung bei der Anlage einer pflegeleichten Streuobstwiese:
Landratsamt Mühldorf am Inn
Kreisfachberater Gartenbau
Stefan Zimmermann
08631699593
stefan.zimmermann@lra-mue.de
An der Erstellung dieser Liste haben mitgewirkt: Rosa Kugler, Matthias Nirschl, Dr. Wolfgang Voll, Dr. Andreas Zahn, Stefan Zimmermann
Schön und wichtig für die Natur: Hutebäume
Ein Hutebaum, auch Weidebaum, ist ein durch Beweidung (Hute) geformter Baum.
Früher standen solche Bäume besonders dort, wo das Vieh gehütet wurde. Doch auch auf Koppeln waren Hutebäume ein geläufiges Bild.
Meist handelte es sich um Eichen, deren Früchte auch von Haustieren gerne gefressen wurden. Weil sie überalterten und abstarben oder die Weide zu Ackerland wurde und man störende Bäume fällte, sind Hutebäume selten geworden.
Sie erfüllen jedoch viele Funktionen:
Was man beim Pflanzen von Hutebäumen beachten sollte:
Text: BUND Naturschutz, Kreisgruppe Mühldorf/Inn, Prager Straße 6, 84478 Waldkraiburg